ich lade Sie freundlichst ein, an einem »Oesterreichischen Jahrbuch für moderne Literatur
« mitzuarbeiten, das ich anfangs November herauszugeben beabsichtige. Und zwar erbitte ich mir für dasselbe vor allem »
die Elixire«, u. wäre Ihnen ganz außerordentlich verbunden, könnte ich hiezu noch eine bisher ungedruckte Bluette erhalten. Aus dem
Anatol-Cyclus haben Sie ja noch Etwas, – wenn ich nicht irre. Wenn möglich, bäte ich um recht baldige Zusendung, da das Buch bereits anfangs September in Angriff genommen, also mit der Drucklegung begonnen werden wird.
Ich bäte ferner um Zusendung Ihres »
Märchen«, um dasselbe dem
Direktor des Brünner
Stadttheater zu übermitteln. Derselbe versprach mir, das Stück binnen 3 Tagen gelesen u. sich bezüglich einer ev. Aufführung entschieden zu haben. Wenn möglich, so wär es am besten, wenn die Einreichung jetzt geschähe, da mir
Baumann mittheilt, dass er auf Suche
nach Novitäten ist.
Was meine Gesundheit betrifft, so vermag ich leider nichts besonders Günstiges zu vermelden. Doch hoffe ich immerhin, in 4–6 Wochen wieder nach
Wien zurückkehren zu können.
Sie würden mich durch ein paar Zeilen sehr erfreuen. Auch bitte ich Sie recht sehr, mich Ihrem Herrn
Bruder, der wohl sehr böse auf mich sein wird, weil ich mich wirklich recht unartig ihm gegenüber benommen habe, frdlchst zu empfehlen. Es rächt sich jetzt an mir, in unangenehmster Weise, dass ich ihm so vorzeitig Reißaus genommen!
Mit herzlichen Grüßen
Ihr
Sie aufrichtig hochschätzender
EMKafka
Alle den Inhalt der »
Modernen Dichtung« betreffenden Zuschriften und Sendungen wolle man an die Redaktion:
Wien,
VIII., Buchfeldgasse 8 (Sprechstunden 2–4), alle auf die Administration und Expedition bezüglichen Zuschriften, Geldsendungen etc. jedoch an den
Verlag:
Wien,
IX., Liechtensteinstraße 3, richten.