Michael Konstantin an Arthur Schnitzler, 22. 5. 1890

Herrn Arthur Schnitzler

Monatsschrift für Literatur und Kritik. Herrn Arthur Schnitzler

Geehrter Herr!

Die Handlungsweise des B. Tgbtt. ist einfach eine Gemeinheit. Ich werde Gelegenheit nehmen der Redaction derselben meine Meinung zu sagen.
Die Plauderei »Anatols Hochzeitsmorgen« senden Sie gefl. baldigst ein; wenn verwendbar, würde ich dieselbe gerne im Juliheft bringen, in welchem vornehmlich Oesterreicher das Wort führen werden. Ich sende vom Maiheft 5 Exempl. als Belegnummern an Ihre Adresse.
Hochachtungsvoll
»Moderne Dichtung«
Michael Konstantin.

    Gemeinheit] Es dürfte sich um den unerlaubten und korrumpierten Nachdruck von Die Frage an das Schicksal im Budapester Tageblatt vom 13. 5. 1890 handeln. Er basiert auf dem Erstdruck in der Modernen Dichtung vom 1. 5. 1890.

    Juliheft] Am 7. 4. 1890 hatte Michael Konstantin an Gerhart Hauptmann geschrieben, »daß wir es uns zur Ehre rechnen würden, Ihnen unser Heft 7 widmen zu dürfen.« Konstantin bat um die Einsendung eines Photos und einer Novelle; Hauptmann schickte beides, und mit Der Apostel begann dann auch das Heft (Gerhart Hauptmann: Notiz-Kalender. 1889–1891. Hg. von Martin Machatzke. Frankfurt am Main 1982, S. 237). Auf den Seiten 431–442 findet sich Schnitzlers Anatols Hochzeitsmorgen.