Ich mache von Ihrer liebenswürdigen Erlaubnis Gebrauch
und überſende Ihnen das Manuſkript
↑dervon↓ »
Fatme«.
Hiebei muß ich Sie vor allem deshalb um Nachſicht bitten, weil die Schreibmaſchinenabſchrift ↑keineswegs ſoverſchiedener leidiger Umſtände halber nicht recht↓ preſentabel ausgefallen iſt wie ich ſie erwarte. Beſonders der blaue Druck der erſten Hälfte iſt mir herzlich unangenehm. Trotzdem ſende ich Ihnen dies und und nicht das Durchſchlagsexemplar, da letzteres doch weniger deutlich iſt.
Und dann bitte ich Sie
↓betreffs↓ der »
Fatme« ſelbſt
wegen um Duldung. Ich nenne ſie eine »Studie«; ich wage es nicht, ſie eine dramatiſche Studie zu nennen. Die beſte Bezeichnung wäre vielleicht: ein Konglomerat. Wenn ich
↓mir↓ die Frage
↑erwägeſtelle↓, ob dies
↑KonglomeratSammelſurium Gemengſel↓ von
Phantaſie, Phantaſterei,
↓Theorie, Ökonomie,↓ Satire,
↓Erlebnis↓, Roſinen,
↓Geſellſchafts↓Kritik-
↓Charakteririſierungs-↓ und Dramenanſätzen Sie intereſſieren werde –
ſo zweifle ich
über die Antwort; ja ich verzweifle geradezu. Ich möchte faſt wünſchen, ich hätte mich
↓wegen↓ dieſes
↓höchſt undramatiſchen↓ Miſchlings von Ernſt und Spott
↓der betr. doch jedem Akt, ja jeder Szene nicht einer Spezialexpoſition eröffnen muß bedarf↓ wegen nicht an Sie gewendet, da ich ſehr befürchte, eine etwa gute Meinung, die Sie von meinem Geſchmack
↓u. techniſchen Geſchick↓ haben könnten,
dadurch
↓ihn↓ zu
↑tötenvernichten↓, und ich wünſchte, ich hätte die Vollendung einer
↓weniger exotiſchen u. ſtrafferen↓ Komödie »
Geſellſchaft«, an der ich jetzt arbeite, abgewartet, anſtatt mich »
Fatme«
↓gewiſſermaßen↓ zu würfeln.
Was dieſe betrifft, möchte ich zur Aufklärung nur
↑ſagenbeifügen↓, daß ich urſprünglich die
↓einfache↓ Dramatiſierung einer Erzählung
Wells ↓(»A story of the Days to come[«] in Tales of Space and Time and Space)↓ ↑beabſichtigteim Auge hatte↓, dann aber,
↓beim Überdenken↓ des Stoffes
überdenkend zur Anſicht gelangte ↓mich vor dem ××××weg & die Notwendigkeit geſtellt ſah↓,
ich möchte ↑deneinen ganzen↓ Zukunftsſtaat, ↓an↓ſtatt den
Wells’ſchen
↓Zukunftsſtaat↓ einfach
↑anzunehmenals gegeben↓,
nach ↓gänzl zu akzeptieren, in einen Staat zu verlegen, der↓ meinen
eigenen Anſichten
raus ↓zu↓ ↓von einer möglichen Entwicklung der ſozialen Verhältniſſe beſſer entſpräche. So mußte ich für den gegebenen Stoff einen eigenen Zukunftsſtaat↓ konſtruieren; und kaum
*war
↑damit begonnendies geſchehen↓, ſo
↑ſah ich auchergab ſich↓ die
↓weitere↓ Notwendigkeit
vor mir,
↓auch↓ mit dem
Wells’ſchen Stoff zu brechen
↑und formte meinen eigenen, wie er meinem Staat entſprach.und die Fabel meinem Staate anzupaſſen. So iſt Fatme die Story of the Days to come;↓ ↑Alſo wurde zuerſt das Feſt, dann diedasſelbe Meſſer, doch mit anderem und andrer↓ Klinge
des Meſſers geändert
Sollten Sie, hochverehrter Herr Doktor, der Studie kein Intereſſe ab
↑nötigengewinnen↓ können, ſo bitte ich Sie, mir wegen ihrer Ueberſendung nicht zu grollen und mir zu erlauben, ſie
↓ſpäter↓ gegen die »
Geſellſchaft«,
die jedenfalls weniger Sammelſurium werden wird, umzutauſchen.
Ich verbleibe mit den ergebenſten Grüßen
Ihr
RA