Um dieſen Brief zu entſchuldigen, möchte ich zwei Verſe aus »
Neidhard« an die Spitze ſetzen: »Kein gröberes Geſchäft auf Erden, – als einen Poeten loszuwerden.« Daß ich Ihnen wieder, und gar ſo raſch wieder ſchreibe, iſt nämlich, ſcheint es mir, ſchon ein Akt der Zudringlichkeit; und doch wollte ich nur alles in der Welt nicht, daß Sie, hochverehrter Herr Doktor, mich für zudringlich hielten. Ich weiß ſehr wohl, daß Sie Wichtigeres zu tun haben, als ſich bloß um das Schickſal meiner
Komödie zu beküm
*mern (bei mir ſelber iſt’s leider damit auch nicht viel anders beſtellt.)
Wenn ich Ihnen ſchreibe, geſchieht es nur, weil ich jetzt abſolut nicht weiß, was ich mit dieſem »
Neidhard« anfangen ſoll. Soll ich ihn einem andern Verlag zuſenden? und welchem? oder ſoll ich nun den verzweifelten Verſuch unternehmen, einzelne Zeitſchriften mit meinem Helden bekanntzumachen?
Sie waren ſo gütig, hochverehrter Herr Doktor, mir nach Fehlſchlagen des
Fiſcher’ſchen Verſuchs die Erteilung weiterer Ratſchläge in Ausſicht zu ſtellen. Verzeihen Sie mir nun, daß ich Sie neuerlich quäle: aber wahrhaftig, ich weiß mir nicht zu raten noch zu helfen.
Bitte, helfen Sie mir den Karren noch ein bischen weiter ſchleppen! und ſeien Sie meiner Dankbarkeit und *Verehrung verſichert!